Grundsätzliches
Ein Freiwilligeneinsatz beginnt nicht erst bei der Ausreise ins Einsatzland, und ist auch nicht mit dem Rückflug abgeschlossen. Um den Dienst zu einem gewinnbringenden Erlebnis zu machen, braucht es im Vorfeld genügend Zeit, um sich auf die Eventualitäten im Gastland vorzubereiten und auch nach der Rückkehr die Möglichkeit, die Erfahrungen zu reflektieren.
Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst und können deshalb keine kurzfristigen Ausreisen ermöglichen. In der Regel geht man von ca. 8 - 9 Monaten Vorbereitung aus, gerechnet von der Bewerbung über die Auswahl und Seminare bis hin zur Ausreise.
Vorbereitung
Die Vorbereitungszeit trägt entscheidend zur erfolgreichen Durchführung des Freiwilligendienstes bei. Hierbei muss man zwischen zwei Komponenten der Vorbereitung unterscheiden:
Vorbereitungsseminare - Gemeinsame Vorbereitung
- Zwei 6-tägige Seminare mit unterschiedlichen Themen, wie z.B. Globalisierung, Fairer Handel, Armut in Deutschland und der Welt, Interkulturelles Lernen, Geschichte, Entwicklungspolitik etc. Mit diesen Einheiten wollen wir die Wahrnehmung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen dem Gast- und Heimatland schulen.
- Beratung und Begleitung bei Fragen des Visums, der gesundheitlichen Vorsorge etc.
- Individuelle Vorbereitungsgespräche zu den Einsatzstellen und Lebensbedingungen vor Ort.
Individuelle - Eigenständige Vorbereitung
- Wahrnehmung aller Angebote zur Vorbereitung der Erzdiözese
- Erlernen der Landessprache (zur Ausreise muss das Level A1 erreicht sein)
- Beschaffung von Informationen zum Einsatzort
- Medizinische Vorsorge (Impfungen)
- Beschaffung von Reisedokumenten und Visum
- Aufbau eines Solidaritätskreises
Begleitung
Praktisch gesehen beginnt die Begleitung schon während der Vorbereitung, bekommt aber nochmals ganz andere Dimensionen nach der Ausreise in das jeweilige Einsatzland. Deshalb weist dieser Punkt ein sehr großes Spektrum auf. Zum einen umfasst unsere Begleitung natürlich alle organisatorischen Bereiche. Wir kümmern uns aber auch in persönlichen Angelegenheiten um unsere Freiwilligen.
Dazu gehört:
- Vermittlung bei Problemen zwischen Freiwilligem und Institution
- 5-tägiges Zwischenseminar im Einsatzland
- Betreuung bei persönlichen Problemen (Heimweh, Kulturschock, etc.)
- Reger Erfahrungsaustausch mit dem Freiwilligen
- Beratung bei medizinischen Problemen
- Kontaktierung wichtiger Institutionen im Gastland (z.B. Deutsche Botschaft)
- Informierung bei politischen und gesellschaftlichen Komplikationen im Gastland (Revolutionen, politische Umschwünge, Schweinegrippe, etc.)
Der Freiwillige ist dabei verpflichtet regelmäßig Erfahrungsberichte über sein Leben und seine Arbeit zu schreiben.
Nachbereitung
Auch hier muss wieder zwischen den Angeboten der Erzdiözese München und Freising und dem Engagement des einzelnen Freiwilligen unterschieden werden. Wir bieten dem Freiwilligen nach seiner Rückkehr:
- In intensiven Seminaren hat der Freiwillige die Möglichkeit zur Aufarbeitung der Erfahrungen. Außerdem steht der Austausch mit Gleichgesinnten im Mittelpunkt.
- Begleitung beim Wiedereinleben. Für viele Freiwillige ist die Rückkehr nach Deutschland gar nicht so einfach. Deshalb stehen wir den Freiwilligen auch nach seinem Einsatz bei persönlichen Angelegenheiten zur Verfügung.
Vom Freiwilligen wird im Gegenzug erwartet, seine gewonnenen Erfahrungen in seinem Umfeld auf unterschiedliche Weise einzubringen. Dazu zählen folgende Möglichkeiten:
- Präsentationen und Erfahrungsberichte für Pfarrgemeinden, Verbände, den Förderkreis oder andere soziale Netzwerke
- Mitarbeit in der Vorbereitung weiterer Freiwilliger
- Soziales Engagement im täglichen Leben