Ehemaligen-und Teamertreffen
Teamer- und Ehemaligenwochenende des Internationalen Freiwilligendienstes der Erzdiözese München und Freising 2021 via Zoom-Meeting
1. Tag: Einstieg des Wochenendes und Spieleabend
Unser Teamer- und Ehemaligen-Wochenende begannen wir am Freitagnachmittag, natürlich mit einer Vorstellungsrunde – die gleich, charakteristisch für das gesamte Wochenende, interaktiv war (gleich drei Gegenstände mussten wir holen!). Danach gab es kurze Infos zum aktuellen Stand beim internationalen Freiwilligendienst – und dann, wie könnte es auch anders sein: zur Einstimmung einen Spiri. Und zwar versetzten wir uns bei einer kleinen Traumreise zurück in das Jahr, das wir als Freiwillige in Südamerika verbracht haben – und im Anschluss durfte jede*r mit extra zugeschickten Materialien einen Mini-Lebensfluss für die Zeit seit dem eigenen Freiwilligendienst basteln. Ich persönlich fand diesen Rückbezug auf den Lebensfluss vom Vorbereitungsseminar eine schöne und bereichernde Selbstreflexion, durch die mir wieder bewusst wurde, wie sehr dieser Freiwilligendienst mein Leben geprägt hat.
Nach einer Pause ging es dann noch mal in den Zoom-Raum zu einem lustigen Spieleabend. Ob Gedächtnistraining beim erschwerten „Ich packe meinen Koffer“ und Memory, „Reise nach Jerusalem“ mit Fitness-Einheit oder abgewandeltes Activity – Angela hat sich für uns einiges einfallen lassen und wir hatten neben einigen zu bewältigenden Herausforderungen vor allem sehr viel Spaß!
Anita Hauzenberger (Freiwillige 14/15)
Das Teamer- und Ehemaligenwochenende war geprägt von interessanten Workshops, die mit unserem Alltag konkret zu tun haben.
Lieferkettengesetz, Kongokrise und der Freiwilligendienst
Nach dem Auftakt unseres Ehemaligentreffens am Freitag, mit Rückblick in unseren Freiwilligendienst und gemeinsamem Spieleabend, setzten wir uns am zweiten Tag (Samstag) in Workshops inhaltlich mit zwei verschiedenen Themen auseinander.
Am Vormittag stand das aktuell diskutierte Lieferkettengesetzt für deutsche Unternehmen im Fokus, welches die Unternehmen dazu verpflichten soll die Einhaltung von Umwelt- und Arbeitsschutz entlang ihrer Lieferketten zurückzuverfolgen und zu kontrollieren, und ggf. für Verstöße haftbar gemacht werden können. Für den Workshop waren zwei externe Referenten eingeladen, die uns einen sehr guten Input zu dem Thema gaben. Es war spannend mehr über die Funktionsweise eines Lieferkettengesetzes im Allgemeinen sowie über die Inhalte und Umsetzung des in Deutschland geplanten Gesetzes zu erfahren. In Kleingruppen suchten wir nach Beispielen in unseren Einsatzländern in Südamerika, bei denen ein Lieferkettengesetz für Unternehmen mit Sitz in Deutschland Verbesserungen bringen könnte. Dabei sind wir sowohl auf die möglichen Chancen als auch auf bestehende Herausforderungen in der Umsetzung eines entsprechenden Gesetzes aufmerksam geworden.
Am Nachmittag setzten wir uns mit der Kongokrise und den Hintergründen der in dem afrikanischen Land seit langem bestehenden Konflikte auseinander, und beleuchteten dabei auch die Rolle von Industriestaaten wie Deutschland und dem internationalen Wirtschaftssystem. Hierüber wussten die meisten von uns weniger genau bescheid, und doch haben auch wir direkt mit der Krise zu tun, da in nahezu jedem Handy und vielen weiteren elektronischen Geräten, welche wir täglich benutzen, Edelmetalle und Rohstoffe aus der Demokratischen Republik Kongo verbaut sind, um genau die es sich unter anderem bei den Konflikten in dem Land handelt. So ließ sich auch wieder ein Bezug zu unserem Thema vom Vormittag herstellen. Die andauernden oft gewaltvollen Konflikte im Kongo haben viele von uns stark betroffen.
Aber was haben diese Themen eigentlich mit unserem Freiwilligendienst zu tun? Darum ging es am Sonntag, an dem wir noch einmal auf die Workshops vom Vortag eingingen. Gemeinsam blickten wir dabei auf die Vor-, Zwischen- und Nachbereitungsseminare unserer Einsätze zurück, welche im Rahmen des Freiwilligendienstes eine wichtige Rolle spielen. Von Anfang an wurde das Ziel des Freiwilligendienstes betont: Nicht in unseren Einsatzländern die Welt zu retten, sondern Interkultureller Austausch, Beschäftigung mit globalen Themen wie Nachhaltigkeit und ein Bewusstsein zu schaffen für die Herausforderungen unserer Zeit. Dabei wird stets Wert darauf gelegt keine Stereotype zu reproduzieren oder zu Generalisieren. Die Tatsache, dass wir – eine Gruppe aus Freiwilligen verschiedener Jahrgänge - uns an diesem Wochenende mit eben solchen Themen beschäftigten zeigt, wie nachhaltig uns alle der Freiwilligendienst beeinflusst hat.
Mir hat das Wochenende sehr viel Spaß bereitet und ich nehme viel neuen Input mit. Es war schön neue und alte Gesichter (wieder) zu sehen, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und über verschiedene Themen zu diskutieren. Ich freue mich schon auf das nächste Treffen. Dadurch ist der Freiwilligendienst nicht mit dem eigentlichen Einsatz im jeweiligen Partnerland vorbei, sondern setzt sich im gemeinsamen Austausch immer weiter fort.
Michael Gess (Freiwilliger 14/15)
Am Samstagabend gab es den Ehemaligenabend, zu dem alle ehemaligen Freiwilligen der Erzdiözese eingeladen waren.
Es gab Zeit für Gespräche im eigenen Freiwilligenjahrgang und natürlich kam es auch zum Austausch zwischen den verschiedenen Jahrgängen.
Neben lockeren Gesprächsrunden kam der Spaß selbstverständlich nicht zu kurz, es wurde gelacht und verschiedene lustige Spiele gespielt, bei denen der Kreislauf und auch die Gehirnleistung nicht zu kurz kamen!
Helene Hauzenberger (Freiwillige 17/18)
Ehemaligentreffen der Freiwilligen 2020 - mal anders
Eigentlich findet das Ehemaligentreffen einmal im Jahr in München statt und ist ein geselliges Beisammensein mit Spaß, Austausch, Erinnerungspflege und gemeinsamer Erarbeitung/Diskussion von Themen mit aktuellem Bezug. Dieses Mal sah das alles jedoch etwas anders aus. Wegen der Corona-Beschränkungen musste die gewohnte Zusammenkunft umgestaltet werden – denn stattfinden musste sie auf jeden Fall. Doch Dank der modernen Medien war das auch kein großes Problem, und so wurde kurzerhand eine E-Mail an alle ehemaligen Freiwilligen verschickt mit der Einladung zum ersten virtuellen Ehemaligentreffen. Am Freitag den 5. Juni war es dann so weit: Caroline Auer, die Fachbereichsleiterin des internationalen FWD, begrüßte uns alle, die wir vor unseren Bildschirmen hockten und uns natürlich das Treffen trotz ungewohnter Umstände nicht entgehen lassen wollten. Insgesamt waren wir dann auch über 30 TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Jahrgängen, also ein gut gefüllter Gruppenraum. Als Ehrengast war anfangs sogar Alex Sitter, der jahrelang in Quito die Ecuador-Freiwilligen der Diözese betreut hatte, mit dabei. Nach einer ersten Vorstellungsrunde mit virtueller Staffelstabweitergabe von einem Kamerafenster zum anderen wurden wir in drei kleine Gruppen eingeteilt. Caroline und Monika hatten ein Pub-Quiz vorbereitet mit Fragen zum und um den Freiwilligendienst und Südamerika, mit Fotos, multiple choice Fragen und Schätzfragen. Nach drei Runden à circa 5 Fragen und lebhaftem, teilweise verzweifeltem Diskutieren in den Gruppen stand der Gewinner fest – diesmal leider ohne Preis aber dafür mit viel Spaß. Der „formelle Teil“ des Treffens war damit abgeschlossen. Der informelle Teil bestand dann einfach in lockerem Ratschen in der großen Gruppe, wo natürlich vor allem die jüngsten Ehemaligen von 2020 über ihre Erfahrungen ausgefragt wurden. Sie mussten leider aufgrund der Corona Pandemie ihren Aufenthalt in den Projekten frühzeitig beenden. Dafür konnten sie aber interessante Sachen darüber erzählen, wie sie Corona in dem jeweiligen Land erlebt haben, wie die Ausreise war, und was sie gerade mit der unerwartet gewonnenen freien Zeit machen. Für einige steht trotz diesem „Fehlversuch“, einen Freiwilligendienst abzuleisten, nach wie vor fest, dies nachzuholen – teilweise gleich mit der nächsten Aussendung, oder dann nach dem Studium. Neben dem unumgänglichen Thema Corona wurde natürlich viel gelacht, Erinnerungen und Neuigkeiten ausgetauscht, erzählt, wo es jeden so hinverschlagen hat und …wer hätte es gedacht: noch mehr gelacht. Alles in allem war es wirklich ein gelungener Abend und schön, bekannte und auch neue Gesichter zu sehen. Zum Schluss also nochmals ein riesengroßes Dankeschön an die Vorbereiter und Durchführer Caroline Auer, Monika König und Bernadette Grad (beide Ehemalige Freiwillige und Seminarleiterinnen für die Seminare der Freiwilligen) . Es ist so toll, dass ihr einfach so flexibel und kreativ die Möglichkeit des Treffens aufrechterhalten habt!
Hannah Hintermaier (Freiwillige in Puyo, Ecuador im Jahrgang 2016/17)